Geschichte unserer Wehr
Über 140 Jahre Bestehen liegt hinter der Freiwilligen Feuerwehr Trasching. Nicht immer waren die Zeiten rosig, Aufstieg und Niedergang wechselten sich ab wie Sonne, Winde und Wetter im Jahresablauf. Die Wehr hat Höhen und Tiefen erlebt aber eines blieb als fester Grundsatz bestehen: "Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr!" Unter diesem Motto fanden sich immer wieder Männer zusammen, um gemeinsam für das Hab und Gut des nächsten einzustehen. Einige Streiflichter aus der Feuerwehrgeschichte mögen aus Anlass des Gründungsjubiläums zeigen, wie schon in früheren Jahrzehnten der Zusammenhalt die Stärke der Traschinger Bevölkerung war.
Leider fehlen die Dokumente über die eigentliche Gründung der Wehr im Jahre 1880. Damals taten sich erstmals Bauern, Gütler und Handwerker zu einer Wehr zusammen. Am 13. August 1882 wurde die ganze Sache dann amtlich. Bürgermeister Fink teilte damals dem Königlichen Bezirksamt Roding mit: "Wird hiermit dem Königlichen Bezirksamt Roding gehorsamst angezeigt, daß sicher in hiesiger Gemeinde eine Freiwillige Feuerwehr gebildet hat. Die Zahl der Mitglieder beträgt 25".
Vor allem für die Traschinger Bevölkerung dürfte von Interesse sein, wer damals dazugehörte. Es waren dies: Michael Aschenbrenner (vom Eppenhof), Georg Schwarzfischer (ein Knecht vom Imhof, der Großvater des Martinsneukirchner Wirts), Georg Schwarzfischer (ebenfalls Knecht am Imhof, der Großvater des Stadtrates Max Schwarzfischer, Martin Höcherl, Maurer aus Loibling (Großvater des früheren Traschinger Mesners Albert Höcherl) Wilhelm Schiener (Förster), Josef Stelzl, Wagner (Großvater von Josef Stelzl), Peter Nicklas, Zimmermann. Spritzenmänner waren: Georg Schwarzfischer, Imhof (Acherl), Johann Gabler, Häusler (Großvater von Klaus Gabler), Michael Pielmeier, Häusler (Schleiferer), Georg Höcherl, Loibling (Urgroßvater von Georg Höcherl) und ein Mann gleichen Namens, der Großvater von Ludwig und Alois Höcherl; Weiherer Georg, Häußler, Trasching; Johann Niklas, Gütler, Trasching (Morlhansl); Johann Breu, Gütler, Trasching (Großvater von Gabler, Gaisirl); der Schneider Michael Schmidbauer, der Gütler Wolfgang Niklas, Trasching (Söldner-Gang), und nochmals ein Gütler Peter Nicklas.
Dazu kommen noch vier Ordnungsmänner. Der Gütler Johann Höcherl aus Loibling (Hausname Dickn), der Schuhmacher Martin Meierhofer aus Trasching (Onkel des alten Dechei Martin), der Gastwirt Sebastian Bauer und der Gütler Josef Breu (Großvater von Zach in Zinzenthal) wurde dazu berufen. Außerdem gab es noch drei Chargen, und zwar den Kommandanten Josef Meierhofer sowie die beiden Zugführer Josef Zimmerer (Großvater Stanglwirtin) und Josef Schmiesek. Am 8. September genehmigt. Darin sind vor allem die Pflichten der Wehrmänner aufgeführt.
Zum besseren Feuerschutz auf den Dörfern gab im Jahre 1889 das Bezirksamt die Weisung an die Gemeinden heraus, es mögen Räderspritzen angeschafft werden. Trasching war damals eine eigene Gemeinde und keineswegs recht vermögend. Zudem war kurz vorher das Expositur Haus (Pfarrhaus) gebaut worden. Außerdem waren damals die Brückenbauten auf Kosten der Gemeinde eine jährliche wiederkehrende Belastung. Kurzum - die Gemeindeverwaltung unter Bürgermeister Höcherl teilte gehorsamst mit, dass das Bezirksamt doch von dieser Forderung absehen möge.
Von kommunaler Selbstverwaltung und Eigenständigkeit der Gemeinde in den Entscheidungen war auch damals wenig zu spüren. Das Bezirksamt drängte weiterhing auf die Anschaffung einer Räderspritze und stellte Zuschüsse in Aussicht. Auch das half nicht, die Feuerwehr musste deswegen mit der vorhandenen Buttenspritze Spritzversuche veranstalten, und zwar binnen acht Tagen. Angeblich erreichten die Wehrmänner einen Strahl von 35 Meter Entfernung und neun Meter Höhe, was sie als ausreichend erachteten.
Nach einigem weiteren Hin und Her wurde dann 1891 eine Räderspritze um 540 Mark angeschafft, dabei wurde Ratenzahlung vereinbart. Zwischenzeitlich wurde für die Feuerwehr eine Wiedergründung notwendig, die 1892 erfolgte. Die Räderspritze war schon sehr bald den Anforderungen nicht mehr gewachsen. Kurz vor dem Jahrhundertwechsel wurde ein neues und größeres Gerät angeschafft. Es hielt viele Jahre lang. Die Einweihung wurde zu einem glanzvollen Ereignis. Die Gäste kamen von weither mit Leiterwagen angereist. Weil das kleine Kirchlein am Dorfplatz viel zu klein war, genehmigte das Ordinariat sogar einen Feldgottesdienst. Tisch und Bänke wurde beim Wald gegenüber der Steinmühle aufgestellt und recht zünftig soll es zugegangen sein.
Aus der Zeit nachher bis nach des Zweiten Weltkrieges sind die Informationen äußerst spärlich. Erst in den 50er Jahren ging es wieder aufwärts mit der Feuerwehr. 1953 wurde eine Motor-Tragkraftspritze TS 6/6 gekauft. Sie wurde in Anwesenheit von sechs weiteren Wehren bei einem kleinen Fest eingeweiht. Drei Jahre später folgte das bis damals größte Fest für die Wehr, der Gautag. Landrat Dr. Kiener oblag die Schirmherrschaft. Der Chronist wusste zu berichten: "Das Dorf glich einem Heerlager." Es war der 8. Juli 1956, als insgesamt 45 Vereine nach Trasching kamen, an die 550 Feuerwehrmänner wurden gezählt. Damals war so ein Fest an einem Tag vorbei. Statt eines Festzeltes gab es nur Bewirtungsmöglichkeiten in den Gasthäusern, die reichlich genutzt wurden. Im Jahre 1961 wurde dann eine neue Motorspritze eingeweiht, wobei auch eine Schauübung veranstaltet wurde. Erstmals mit einem Fahrzeug ausgerüstet wurde die Wehr ein Jahr darauf. Dabei ist sicherlich erwähnenswert, dass das ganze Fahrzeug nur ungefähr 1500 Mark kostete. Die FFW Trasching hatte sich nämlich mit einem gebrauchten "Opel Blitz" der Bundespost begnügt, der um ganze 225 Mark zu haben war, die übrigen Kosten erklären sich aus der weiteren Umrüstung. In der Zwischenzeit wurde auch mit viel Arbeitseinsatz und freiwilliger Mithilfe der Bevölkerung ein neues Feuerwehrhaus erbaut, das 1959 durch Expositus Sick eingeweiht worden war.
Ein großes Fest für die FFW Trasching war 1965, als das 85jährige Gründungsfest mit einer Fahnenweihe verbunden wurde. Expositus Wachter gab ihr den kirchlichen Segen, der schmucken neuen Fahne unserer Wehr. An diesem 30. Mai anno 1965 weilte auch ein ganz großer Gast in Trasching, der damalige Innenminister Hermann Höcherl. Er wurde ebenso wie der damalige Landrat Franz Sackmann, Pfarrer Rudolf Dietl und Generalsuperior Peter Schweiger zum Ehrenbürger der Gemeinde ernannt.
Mögen sich auch in Zukunft immer wieder Männer in unserem Dorf zusammenfinden, die gemeinsam dem Nächsten helfen, aber auch ein gesellschaftliches Rückgrat bilden für ein intaktes Dorfleben.